Am richtigen Platz sparen

Beim Geldsparen zählen die kleinen Dinge. Man merkt es kaum, aber das belegte Brötchen, das man sich Tag für Tag vom Bäcker mit ins Büro nimmt, geht im Laufe eines Jahres so richtig ins Geld. Man muss nicht unbedingt Hunger leiden, aber ein wenig Wurst, ein Brötchen, Majo und Salat kosten nur einen Bruchteil von dem, was das fertige belegte Brötchen kostet. Gels sparen ist eine tolle Sache, aber leider recht schwierig. Schwierig deswegen, weil es eben nicht nur darum geht an einem tollen Teil vorbeizugehen, ohne es zu kaufen. Die Herausforderung ist es, am richtigen Platz sparen zu lernen. Dafür muss man seinen Lebensstil anpassen. Das ist viel schwieriger, als bei einzelnen Kaufentscheidungen Nein zu sagen.

Dagobert

Dagobert Duck badet regelmäßig in seinen Fantastilliarden und LKWs liefern jeden Tag Taler in seinen Geldspeicher. Trotzdem trägt er seit Jahrzehnten denselben Frack, denselben Zylinder und seine alten Garmaschen. Er ernährt sich von altem Brot und günstiger Suppe und investiert im Alltag so gut wie kein Geld. An seinem Lebensstil, auch wenn er dramatisch überzeichnet ist, kann man viel lernen. Jede Ausgabe wird hinterfragt und immer die billigere Alternative gesucht und schließlich gewählt. Das ist das Geheimnis des Sparens. Vergleichen, entscheiden und investieren. Statt das erstbeste Angebot zu nehmen und ein momentanes Bedürfnis schnell zu befriedigen muss Geld wohlüberlegt ausgegeben werden. Dagobert Duck gönnt sich dabei auch nicht den kleinsten Luxus und viele Arbeiten lässt er kostenlos von seinem Neffen, oder seinem unterbezahlten Butler erledigen. Diesen Teil braucht man nicht zu kopieren. Am richtigen Platz sparen kann man beim reichen Entenhausener aber durchaus lernen.

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Einfach und schnell ist nicht billig. Auch kleine Beträge summieren sich schnell

Prüfen und vergleichen

Oft entsteht ein Bedürfnis erst durch ein Angebot. Auch wenn man keinen Durst hat, kann ein Verkaufsstand, der eiskalte Getränke anbietet, uns zum Kauf animieren. Die Wirtschaft, in diesem Beispiel der Betreiber des Standes, schafft ein Bedürfnis, um ihre Waren zu verkaufen. Das Werbefernsehen zielt genau darauf ab. Menschen werden in idealtypischen Situationen gezeigt und als Ursache für ihr Glück und ihre Gesundheit, wird das Produkt präsentiert. Die stets gutgelaunte Mutter öffnet den ansonsten leeren Kühlschrank, der in hellstem weiß erstrahlt und greift zur wertvollen Zwischenmahlzeit für den wohlerzogenen und dankbaren Nachwuchs. Das wünscht sich jede Mutter. Sauberer Kühlschrank, genau das zur Hand, was die Kinder brauchen und wollen und gute Laune an allen Ecken und Enden. Schuld ist narülich der Riegel, den sie den Kindern gibt. Auch bei den Autos ist es nicht anders. Sie parken immer vor dem wunderschönen Einfamilienhaus. Ob die Fahrzeuge auch in der dunklen Tiefgarage genauso glänzen und mit 40 Grad eingeschlagener Lenkung ein ähnlich gutes Bild machen, wird nicht zum Thema des kurzen Werbefilms. Bevor man sich also zu einer Entscheidung durchringt, müssen alle Optionen überprüft und miteinander verglichen werden.

Bauch und Kopf

Für das Sparen am richtigen Platz ist der Kopf zuständig. Dummerweise spielt der Kopf bei den meisten Entscheidungen keine große Rolle. Ob es der Bauch ist, oder unser Gehirn energiesparend eine Entscheidung eines älteren und weniger komplizierten Teils übernimmt, lässt sich nicht beantworten. Fakt ist, dass wir sehr sehr schnell entscheiden, wenn wir uns nicht dagegen wehren. Unser Gehirn reagiert auf jede Situation in Windeseile mit der passenden Strategie. Erst wenn wir uns zwingen darüber nachzudenken, schaltet es sich wirklich ein. Zeigt man uns zwei Optionen wissen wir innerhalb von Millisekunden, für welche wir uns entscheiden. Das ist wohl das Ergebnis unserer Lebenserfahrung. Das eigentliche rationale Denken ist daran nicht beteiligt. Es einzuschalten, ist die Kunst, will man am richtigen Platz sparen. Übrigens gibt es auch in unserem Bauch mehr Nervenzellen, als etwa ein Hund im Gehirn hat. Wer seine Kaufentscheidungen mit dem Darm trifft, der sollte sich später nicht wundern, was dabei herauskommt.

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Nicht der Verzicht ist es, der das Sparen ausmacht. Vielmehr geht es darum, sein Geld wohlüberlegt auszugeben

Am richtigen Platz sparen

Bei kleinen Dingen kann man weniger sparen, als bei großen. Allerdings kaufen wir häufiger kleine Dinge. Ob man im Supermarkt zur Markenware greift, oder die Eigenmarke vom Discounter kauft, ist eine Entscheidung, bei der es um viel Geld geht. Ein Blick auf das Haushaltsbudget zeigt schnell, wie groß der Anteil der Lebenshaltungskosten am Gesamtbudget ist. Bei großen Ausgaben, wie etwa der Wahl des richtigen Umzugsunternehmens, kann man auch Geld sparen. Aber nur ein einziges Mal. Umzug ist einer der falschen Plätze, an denen man sparen kann. Zwar würde Dagobert Duck auch hier sparen und Donald die Arbeit machen lassen, hat man aber keinen tief verschuldeten und willenlosen Neffen, ist der Profi die bessere Entscheidung. Das größte Sparpotential liegt aber in den Kleinigkeiten. Kleine Verführungen, denen wir Tag für Tag nachgeben und die am Ende des Monats ein große Loch in unser Budget reissen.

Kleine Dinge

Große Dinge, wie ein Umzug, oder ein neues Auto, müssen natürlich auch wohl überlegt werden. Allerdings gilt hier, dass das Sparen schnell teuer werden kann. Greift man zum Gebrauchtwagen, oder organisiert den Umzug selbst, bereut man es schnell. Bei diesen Dingen ist es besser, den besten Preis für einen neuen Wagen, oder einen Umzugsprofi zu suchen. Bei den kleinen Dingen, also Einkäufen, die man Woche für Woche tätigt, ist das Risiko viel geringer. Schlimmstenfalls schmeckt das Brötchen, das man von daheim mitgebracht hat, im Büro nicht so toll, wie das vom Bäcker. Vielleicht greift man in der Naschlade auch mal ins Leere und leidet unter Schokoladeentzug. Dabei kann man damit einen Euro, oder zwei sparen. Nicht viel Geld, aber im Monat schon 30-60Euro und im Jahr bis zu 700 Euro, die man mit einer kleinen Entscheidung spart.

Protokoll mit Kategorien

Investiert man die 30 Euro pro Monat, etwa in einen Ansparplan in einem Fond, oder einen ETF, kann man sich damit ein kleines Vermögen ansparen. Dabei ist die tägliche Schokolade, oder andere kleine Investitionen in den Luxus bei weitem nicht alles, was man sich Tag für Tag sparen kann. Am richtigen Platz sparen beginnt damit, die Stellen zu identifizieren, an denen wir Geld ausgeben. Ein genaues Journal über die laufenden Ausgaben steht also am Anfang. Dazu ist es notwendig die Ausgaben detailliert zu protokollieren. Für jeden Laden, in dem man Geld ausgibt, wird eine Liste geführt. Die Dinge, die man kauft werden detailliert, also mit Kaufdatum, genauer Bezeichung und Preis, sowie mit einer Kategorie notiert. So erhält man eine mehrdimensionale Liste, aus der man schließlich die Summe je Kategorie bilden kann. Kategorien können beispielsweise Reinigungsmittel, Grundnahrungsmittel, Getränke, Süßigkeiten und Snacks, Luxus, usw. sein. Führt man die Liste zumindest über 2-3 Monate, erhält man ein gute Bild darüber, wofür man sein Geld ausgibt.

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Vieles was wir essen hat ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis. Hier kann man viel Geld sparen

Sparstift

Hat man schließlich einen Überblick über die eigenen Ausgaben, kann man den richtigen Platz zum Sparen gut erkennen. In einem zweiten Schritt müssen die Ausgaben genauer analysiert werden. Gibt man beispielsweise 500 Euro pro Monat für Grundnahrungsmittel aus, ist das ein Posten, den man genauer unter die Lupe nehmen kann. Dank der detaillierten Protokollierung kann man die verschiedenen Artikel gruppieren und erkennen, in welche Artikel das Geld investiert wurde. Hat man die Dinge identifiziert, die für die hohen Kosten verantwortlich sind, ist der nächste Schritt die Planung der Einkäufe. Gönnt man sich häufig etwas von der warmen Theke und zahlt dafür einen entsprechend hohen Preis, dann kann ein Speiseplan Abhilfe schaffen. Statt dreimal pro Woche etwas Warmes im Supermarkt zu kaufen, kann man das auf beispielsweise einmal pro Woche reduzieren. Stattdessen wird geplant, was man an welchem Tag isst und entsprechend eingekauft.

Sparen im Alltag

Sparen ist schwierig und bedeutet auf jeden Fall eine Einschränkung. Allerdings muss man bestimmt nicht Hunger leiden, wenn man spart. Für viele Dinge, wie einen Burger, oder den Döner zwischendurch, zahlen wir einen relativ hohen Preis. Mit wenig Aufwand lässt sich derselbe Genuß gesünder und auch billiger daheim realisieren. Am richtigen Platz sparen bedeutet also nicht, auf etwas zu verzichten. Es geht darum, das eigene Verhalten zu analysieren, die Posten zu definieren, für die es billigere Alternativen gibt und diese Alternativen zu nutzen. Sparen heißt in erster Linie, einem Kaufimpuls nicht nachzugeben, sondern ihn zu hinterfragen und die Kaufentscheidung bewußt zu treffen.

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